Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling. (LaoTse)

Wenn Trauer sich wandelt

Trauer braucht einen Ort, wo sie sein darf,
wo sie richtig ist, wo sie hingehört,
denn wenn sie sich fehl am Platz fühlt,
vergrößern sich Druck und Schmerz im Herzen.

Tränen brauchen einen Kanal,
in dem sie fließen dürfen,
um Herz und Augen, die Fenster der Seele,
zu reinigen und auszuspülen,
damit wir wieder fühlen und sehen können.

Schmerz braucht seine Zeit,
in der er kommen und gehen kann,
in Wellen, nicht auf einmal,
da er sonst nicht auszuhalten wäre;
Zeit zu wachsen, zu reifen und sich
zu verwandeln in Liebe.

Trauer, Tränen, Schmerz sind das Tal,
das der Tod uns gräbt.
Wenn wir es nicht durchschreiten,
gelangen wir nicht auf den Gipfel des Berges,
den das Leben uns baut,
um den Blick schweifen zu lassen
in einem Land,
in dem wir uns wieder sehen werden.

Die Liebe ist das Licht auf dem Weg
und wird uns sicher führen ans Ziel,
zu Dir.

(Regina Tuschl)