Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling. (LaoTse)

Es gibt keinen Trost, aber es gibt ein Leben!

Wer sein geliebtes Kind verloren hat und die unerschütterliche Erfahrung machen muss, dass dieses Ereignis nicht mehr zu verändern ist, bleibt zerrissen und zutiefst verletzt in Traurigkeit und Schmerz im Leben zurück.

Der Tod unseres Kindes ist zu groß um es in Worte zu fassen. Er versetzt uns anfangs in eine untröstliche Sprachlosigkeit und Hoffnungslosigkeit. In uns herrscht ein Chaos der Gefühle.

Es gibt nur den Wunsch, dass unser Kind wieder bei uns ist, in unserer Mitte ist und mit uns lebt. Dieser Wunsch drückt unsere tiefe Liebe und Sehnsucht nach unserem Kind aus und erfüllt unser ganzes Herz.

Langsam erkennen wir, dass unser Wunsch sich nicht erfüllen wird und nichts und niemand unser geliebtes Kind ersetzen kann.

Wir sind untröstlich! Untröstlich über den Verlust des geliebten Menschen, über sein unvollendetes Leben und untröstlich aus Liebe. Es gibt nichts, was diesen Schmerz wirklich heilen kann.

Paradoxerweise kann genau in diesem Erkennen und Annehmen der Untröstlichkeit ein klein wenig Trost liegen. Denn es zeigt uns, wie unersetzlich dieser liebe Mensch für uns ist und wie sehr wir mit ihm verbunden sind. Wie einmalig er war und für immer bleibt.

Wenn wir erkennen, dass unsere Traurigkeit und Untröstlichkeit Ausdruck unserer tiefen Liebe ist, dann dürfen wir keinen Augenblick versäumen, diese Liebe zu leben und ihr Raum zu geben.

Vielleicht findet sie Ausdruck in den vielen Tränen, im Schreiben, im Malen, in der Natur oder bei Musik. Alles was der Seele gut tut, ist wichtig und richtig.

Indem wir unsere Liebe ausdrücken, wird sich ihre heilende Kraft entfalten und dadurch unser krankes Herz erwärmen und ernähren. Durch sie werden wir in eine innere Beziehung zu unserem geliebten Kind treten, die uns durch unsere Trauer führen wird und uns neue Perspektiven finden lässt für ein lebenswertes Leben.


Drei Dinge überleben den Tod.

Es sind Mut, Erinnerungen und die Liebe!

(Anne Morrow Lindbergh)